Dienstag, 28. Dezember 2010

Beton, Wasser und andere Flüssigkeiten.

Ich habs ja letztes Mal schon angedeutet. Ich glaubs wirklich. Die tun denen hier was ins Wasser. Weil irgendwie kann des ja sonst gar net alles so sein. Deswegen hab ich mich auf die Suche begeben. Für euch. Und für alle. Nach dem Wasser. Und wie das Wasser da hinkommt wos hinkommen soll. Und woher. Und sowieso. Jetzt sagt natürlich der gemeine Japankenner:

In Japan da gibts doch superschöne Natur, und diese wunderbaren Gärten mit Teichanlagen und Seen?
Ja. Da habt ihr natürlich recht. Das gibts schon. In Parks auf jeden Fall. Aber natürlich? Natürlich nicht. Wobei schon schön. Das muss ich schon zugeben. Und ich habs ja schon einmal gesagt. Ich liebe japanische Gärten.







Ah. Die Ruhe empfängt mich schon beim Anblick der Bilder. Da will man sich gleich niederlassen. Ein bisserle sinnieren. Ein wenig nachdenken. Vielleicht ein wenig schlafen. Vielleicht ein wenig vergessen...
Doch halt!
Aufgewacht!
Nicht einlullen lassen!
Denn die Wahrheit liegt dann doch ganz anders. Folgendes sag ich euch. Deswegen gut zuhören! Das hängt auch alles mit dem Beton zusammen...
Ich hab ja schon mal über die besondere Beziehung der Japaner zum Beton geschrieben. Und ich steh da auch dazu. Aber noch eins sag ich euch. So wird des alles nochmal klarer. Hier ist der Beton mit der Natur verwoben. Nicht nur wie eine Pflanze. Auch wie eine Flüssigkeit. Denn überall da wo Wasser ist, ist auch Beton. WasserStraßen. Kriegt eine ganz neue Bedeutung dieses wunderbare Wort.



















Jetzt seh ich euch schon wieder schaun. So ein bisserl schief. So schauts ihr immer wenn ihr einen Einwand habts. Ist schon gut. Nur raus damit.


Naja, aber das ist ja alles Großstadt. Da kann man ja net erwarten, dass des alles so hübsch renaturiert daherkommt wie der Flaucher in München, oder?

Auf die Frage hab ich natürlich gewartet. Für euch meine lieben Freunde der Blasmusik hab ich mich schon das eine oder andere Mal aus der großen Stadt auch hinausgewagt. Um mir die Wasser dieses Landes genauer anzusehen. Ein echter Aufdecker, wahrhaftig mutiger Herumtreiber, findet auch noch andere Flüsse in diesem Land. Und siehe da. Auch hier ist eine klare Verbindung zu erkennen. Er kann es nicht ohne. Wasser kommt nur im Betonkleid daher. Und ob ich das so hübsch finden soll? Ich weiß es nicht.















Wirds euch schon langweilig? Ganz ehrlich. Ich finds ja auch a bisserl zach. Und mir gehts auch ein wenig auf mein Nervenkostüm hinauf. Weil ehrlich gern schau ich mir des net an. Und bin auch immer ein wenig enttäuscht. Am allerschlimmsten isses wenn dann des Wasser sich davonmacht. Wohin es geht weiß man ja net so genau. Vielleicht Schnauze voll vom vielen Beton? Vielleicht lieber im Meer rumgeschwommen? Wer weiß das schon. Aber eine Seeruine ist nix scheens anzuschauen. Nicht mal für den hartgesottensten Haikyonisten. Der ja sozusagen das Ruinenschauen aus dem Spass heraus betreibt. Aber sowas. Sowas is nix.







Naja. Wär ich ein Psychologe gell. Oder vielleicht auch ein Soziologe. Wer weiß schon was jetzt hier besser passt. Dann. Dann würd ich wahrscheinlich sagen. Die armen Japaner. Sitzen ja auf dem Pulverfass sozusagen. Das eigene Land. Ein Vulkan nach dem anderen. Eigentlich nur Vulkane im Meer. Ach ja. Das Meer. Das Wort Tsunami kommt aus dem japanischen. Und dann noch die vielen Überschwemmungen. Weil Wasser gibts hier net nur vom Meer daher. Und nicht zu vergessen, die vielen Feuer. Die hier geherrscht haben. Und meistens dann nix vom Wasser in Sicht. Weil des kommt ja immer nur wenns Lust hat.
Jedenfalls. Eine Naturkatastrophe nach der anderen. Da gibts natürlich dann schon eine einfache Lösung. Beton. Überallhin. Da kommt nix an dagegen. Brennt nicht so gut, wie diese Holzpapierhäuserl. Also. Schwapp. die Stadt hinbetoniert. Schwapp. Die Flüsse einbetoniert. Schwapp. Überall rum. Wasser gezähmt. Und naja. Gegen den Tsunami, da fällt ihnen schon auch noch was ein. Vielleicht eine 20m Mauer rundherum um die Insel? Oder sowas. Bestimmt schon in Planung.
Aber ganz ehrlich. Is scho ein wenig schade. Weil schöner anzuschauen war diese Insel vor der Ankunft des Betons auf jeden Fall.
Ganz schlimm ist des für mich als Architekten besonders. Ich mein. Ich gebs ehrlich zu. Des mit dem Beton taugt mir gar nimmer so recht. Und ich vermisse diese schönen japanischen alten Häuser. Hart ausgedrückt: Ich kanns nimmer sehn, dieses Sichtbetongewürge.
In Deutschland ja grad recht im Kommen. Betonwand, Betonboden, Betonküche. Grad dass sich noch keiner sein stilleres Plätzchen sauber aus Ortbeton hinausgiessen lassen hat.
Aber bevor ich jetzt total abschweif. Meine Recherchen zur Lage der japanischen Wasserversorgung. Natürlich noch einen Höhepunkt. Ohne den geht nix. Und dieser Höhepunkt ist ja sowas von in Beton. Und ich glaub nachdem ihr die Bilder angschaut habts, werdet ihr mir zustimmen. Da schlägt auch das Herz des Architekten wieder höher. Jedenfalls. Informanten. Haben mir die nicht so streng geheime Information zugetragen. Wo das Zentrum ist. Das Zentrum des Wassers. Das Zentrum des Betons. Sozusagen damit auch das Zentrum des Bösen. Denn wenn was wo passiert, dann da. Deswegen. Todesmutig, Inkognito. Wie dem James sein Bond ab ins Hauptquartier von Dr No. Und. Ich sags euch. So siehts auch aus. Die Wasserauffanghalle von Saitama. Die größte unterirdische Halle der Welt (außer der Höhle von Dr No natürlich). Sowas von Hauptquartier. Sowas von.





















Wenn Ihr euch jetzt fragt:

Und hast ihn nun endlich gefunden, den großen Oberverschwörer?

Ja. Da muss ich leider zugeben. Nein. Kein böser Verschwörer ist aufgetaucht. Keine Rakete wurde abgeschossen. Nix mit der riesigen Explosion. Der Bösewicht geht in seiner Höhle zugrunde. Gar nix. Aber eins habt ihr ja schon gemerkt. Wenn ihr aufmerksam verfolgt. So einfach ist des net. Mit der Verschwörung. Denn wenn. Dann ist des alles sehr subtil getarnt. Da sagt keiner offen. Weltherrschaft. Will ich. Oder so. Das ist alles unterschwellig. Macht durch Kontrolle. Die Ausrede diesesmal: Alles nur zum Verhindern von Überschwemmungen. Auffangen von Wasser. Abpumpen, Rüberpumpen, Umpumpen. Naja. Wers glaubt. So leicht überzeugt ihr mich nicht!

Zur Ablenkung auch heute zum Abschluss noch ein paar kleine Episoden aus der Welt der Kurisoitäten:
Die wunderschönste Heiratskapelle der Welt. Da will ich unbedingt heiratn. Nicht.
Und.
Zwei kleine Schilder zum Bedeutungsrätseln. Fragts mich nicht, was es bedeutet.





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